Mit dem Ende der aktuellen Legislaturperiode verlässt Kai Gehring nach zwei Jahrzehnten den Deutschen Bundestag. Als Parlamentarier hat ihn dabei stets der Wunsch nach mehr Bildungsgerechtigkeit begleitet. Jakob Geweke hat mit dem ehemaligen Vorsitzenden des Bildungsausschusses auf seine Zeit im Parlament zurückgeblickt und ihn gefragt, welche Maßnahmen, Investitionen und Steuerung es braucht, um das deutsche Bildungssystem fit für die Zukunft zu machen.
Herr Gehring, mit dem Abschluss der aktuellen Legislaturperiode enden für Sie zwei Jahrzehnte Bildungspolitik im Deutschen Bundestag. Was war für Sie der größte bildungspolitische Meilenstein in Ihrer Zeit als Abgeordneter, was würden Sie rückblickend anders entscheiden?
Bildung legt das Fundament für zukünftigen Wohlstand und ist entscheidend für soziale Gerechtigkeit. Von den zwei Dekaden in der Herzkammer der Demokratie habe ich 16 Jahre in der Opposition für chancengerechtere und leistungsfähigere Bildung gekämpft und die entsprechenden politischen Konzepte entwickelt. Dafür wurde ich von CDU-Bildungsministerinnen oft belächelt. In der aktuellen Wahlperiode konnte ich als Vorsitzender des Bildungsausschusses und als Mitglied der Regierungskoalition einige dieser Vorhaben mit umsetzen.
Um Bildungserfolg von der sozialen Herkunft zu entkoppeln habe ich immer wieder darauf gedrängt, dass wir Schulen in benachteiligten Quartieren besonders fördern müssen. 2017 haben wir diese Idee in unser grünes Wahlprogramm aufgenommen, 2021 konnten wir sie im Koalitionsvertrag verankern. Ich bin stolz darauf, dass das Startchancen-Programm nun endlich Realität geworden ist: An 4.000 Startchancen-Schulen werden rund eine Million Schüler:innen zusätzlich gefördert. Das empowert gezielt, war längst notwendig und ist fair.
Sie sind in einer Arbeiterfamilie im Ruhrgebiet aufgewachsen und bezeichnen Chancengerechtigkeit im Bildungssystem als eines Ihrer zentralen politischen Anliegen. Wie stand es eigentlich um Ihre persönlichen Bildungschancen und haben diese Ihre politischen Überzeugungen geprägt?
Bildungsaufstieg ist für mich nicht nur ein politisches Ziel, sondern auch persönliche Erfahrung. Dank der Ermunterung und Gymnasialempfehlung meiner Grundschullehrerin wurde ich der Erste mit Abi und Uni-Abschluss in meiner Familie, also „Student der ersten Generation“. Meine Heimatregion, das Ruhrgebiet, musste sich immer wieder neu erfinden und Transformation meistern. Bei Bildungschancen gibt es deutlichen Aufholbedarf: Bundesweit wächst etwa jedes fünfte Kind in Armut auf, in meiner Heimatstadt Essen sogar fast jedes dritte. Gleichzeitig vereint Essen einzelne der ärmsten und reichsten Stadtteile der Bundesrepublik. Ein Blick in den Sozialatlas der Stadt zeigt, dass Kinderarmut in Essen-Karnap im Norden der Stadt bei rund 37 Prozent liegt. Im südlichen Stadtteil Essen-Haarzopf sind es hingegen rund 11 Prozent. Wir benötigen dringend ein Bildungssystem, das allen Kindern gleiche Chancen ermöglicht, unabhängig von Himmelsrichtung, Geldbeutel der Eltern oder Postleitzahl.
Über die Person
Kai Gehring war von 2005 bis 2025 Abgeordneter der Partei Bündnis 90/Die Grünen im Deutschen Bundestag und in dieser Zeit in verschiedensten bildungspolitischen Funktionen tätig. Zuletzt bekleidete er von 2021 bis 2025 das Amt des Vorsitzenden des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung. Foto Credit: Inga Haar

Seit den hitzigen Debatten nach dem PISA-Schock in den 2000er-Jahren war es in der Politik lange eher still um das Thema Bildungsungleichheit. Durch das milliardenschwere Startchancen-Programm der Ampel-Koalition steht das Thema nun wieder weit oben auf der politischen Agenda. Inwiefern hat sich die politische Wahrnehmung des Themas in den letzten Jahren verändert und was hat Startchancen damit zu tun?
Die Bildungsforschung sagt uns seit Jahrzehnten, dass Bildungserfolg in Deutschland viel zu stark von der sozialen Herkunft abhängt. Seit einigen Jahren sehen wir, dass die Bildungsleistungen an den Schulen sinken. Ob PISA, IQB-Bildungstrend oder IGLU-Studie: Deutschland steckt in einer Bildungskrise, der beherzt begegnet werden muss. Der Sanierungsstau an den Schulen ist massiv, die Schulabbruchquote viel zu hoch. Lehrkräfte, Eltern und Schüler:innen, aber auch die Wirtschaft wollen eine Bildungswende. Vielerorts sind Fachkräfte längst Mangelware und verzweifelt gesucht. Darum müssen alle Potenziale gehoben werden, kein Kind dürfen wir zurücklassen und kein Talent verspielen. Mit dem Startchancen-Programm für Schulen in benachteiligten Quartieren entstehen jetzt bundesweit Leuchttürme für chancengerechtere Bildung. Das Programm ist ein echter Gamechanger, der vor Ort für Aufbruchstimmung sorgt und einen Push für gezielte Schulentwicklung bringt – das erlebe ich bei Schulbesuchen.
Nun zu den konkreten Inhalten des Startchancen-Programms. Das Programm hat ein finanzielles Gesamtvolumen von 20 Mrd. Euro. Es wird in den kommenden zehn Jahren 4.000 Schulen in herausfordernder Lage auf dem gesamten Bundesgebiet erreichen, die laut Bund-Länder-Vereinbarung durch „Investitionen in eine hochwertige Ausstattung und moderne Infrastruktur“, „ein Chancenbudget für bedarfsgerechte Lösungen zur Schul- und Unterrichtsentwicklung“ und „zusätzliches Personal zur Stärkung multiprofessioneller Teams“ unterstützt werden sollen. Wir haben in Deutschland laut KfW allein in der schulischen Infrastruktur einen Investitionsrückstand von 54,8 Mrd. Euro. Ist das Startchancen-Programm da nicht nur ein Tropfen auf den heißen Stein?
Das milliardenschwere Startchancen-Programm richtet sich an Schulen in benachteiligten Quartieren, in denen ein besonders hoher Bedarf für zusätzliche Förderung vorhanden ist. In der Bildungspolitik gab es lange die Devise „Ungleiches ungleich behandeln“, jetzt wird sie in der Förderpraxis konkret umgesetzt. Startchancen-Schulen werden dort eingerichtet, wo Kinder und Jugendliche nicht auf der Sonnenseite des Lebens groß werden. Bei der Auswahl der Schulen liegt ein Fokus auf Grundschulen, denn gerade die Vermittlung von Basiskompetenzen muss besser gelingen. Aus der Bildungsforschung wissen wir, dass Bildungsbiografien möglichst frühzeitig Unterstützung benötigen. Wir bewegen uns weg von der Gießkanne hin zu einer bedarfsgerechten Bildungsfinanzierung – ein Thema, das wir in Deutschland schon lange diskutieren. Das Startchancen-Programm ist ein Meilenstein auf dem Weg zu einer echten Bildungswende, dem weitere folgen müssen. Daher bin ich sehr froh, dass es Bildungsminister Cem Özdemir gelungen ist, mit den Ländern eine Einigung auf einen Digitalpakt 2.0 zu erzielen.
Alle politischen Ebenen sind parteiübergreifend gefordert daran mitzuarbeiten, dass das Startchancen-Programm ein Erfolg für mehr Bildungsgerechtigkeit wird. -Kai Gehring
Sie haben das Startchancen-Programm in einer Bundestagsrede als „größte Bund-Länder-Bildungsinitiative (…) in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland“ bezeichnet. Bei einem Blick in die Bund-Länder-Vereinbarung zeigt sich jedoch, dass den Ländern großzügige Anrechnungsmöglichkeiten für bereits bestehende, auf die Ziele des Startchancen-Programms ausgerichtete Maßnahmen gewährt werden. Teilen Sie die Befürchtung, dass dadurch ein erheblicher Teil der Landesmittel verloren geht? Wie kann sichergestellt werden, dass die zehn Ländermilliarden wirklich an die Schulen fließen?
Volumen und Dimension des Startchancen-Programms sind größer als beim Bund-Länder-Ganztagsschulprogramm, das ebenfalls ein wichtiger Meilenstein für unser Schulsystem wurde. Alle politischen Ebenen sind parteiübergreifend gefordert daran mitzuarbeiten, dass das Startchancen-Programm ein Erfolg für mehr Bildungsgerechtigkeit wird. Es gilt, die Aufenthaltsqualität vor Ort zu steigern, die Schul- und Unterrichtsentwicklung voranzutreiben, die Schulautonomie zu stärken und durch den Ausbau multiprofessioneller Teams eine bessere Betreuung der Schüler:innen zu ermöglichen.
Bei Bund-Länder-Programmen in der Bildung ist es angesichts der Kultushoheit der Länder immer eine Herausforderung, bestehende Länderprogramme sinnvoll einzubeziehen und keine Parallelstrukturen aufzubauen. Noch nie hat es im Schulbereich eine Bund-Länder-Vereinbarung mit einem so hohen Volumen gegeben. Für das Ziel, unser Bildungssystem leistungsfähiger und chancengerechter zu gestalten ist es gut, dass mit dem Startchancen-Programm zusätzliche Mittel vom Bund in die Bildung fließen und die Länder ihren Anteil leisten. Ein Mehrwert für bessere Chancen für bisher „bildungsferne“ Kinder und Jugendliche wird ablesbar sein, davon bin ich überzeugt.
Bund und Länder formulieren in ihrer Vereinbarung zum Startchancen-Programm überaus ambitionierte Ziele. Neben der Halbierung der Anzahl der Schüler:innen, die die Mindeststandards in Deutsch und Mathematik nicht erreichen, sollen die Startchancen-Schulen „systemische Veränderungen“ anstoßen. Für wie realistisch halten Sie die Programmziele und sehen Sie die Chance, dass das Programm über die 4.000 teilnehmenden Schulen hinaus eine nachhaltige Wirkung entfalten kann?
Die Herausforderungen sind groß, gleichzeitig sind wir auf Bildung als Ressource unbedingt angewiesen, wenn wir zukünftigen Wohlstand, Innovationsfähigkeit und Kreativität sicherstellen wollen. Deshalb ist es richtig, dass wir uns gesamtstaatlich und parteiübergreifend ambitionierte Ziele setzen und diese mit großem Ehrgeiz verfolgen. Wenn ich mir die Entwicklung in meiner Heimatstadt Essen anschaue, bin ich mir sicher, dass das Programm über die teilnehmenden Schulen hinaus Wirkung entfalten wird: Aufgrund des hohen Bedarfs wird in Essen mehr als jede dritte Schule als Startchancen-Schule gefördert, insgesamt werden es 63 sein.
Von den Best-Practice-Beispielen für bessere Bildung, die dort in den nächsten zehn Jahren entwickelt werden, dürften sowohl die Kommune als Schulträger sowie die weiteren Schulen im Stadtgebiet und in der Region profitieren. Um die Qualifizierung und Professionalisierung der Akteure vor Ort zu unterstützen, wird das Programm wissenschaftlich begleitet und es werden Netzwerkstrukturen für den Wissenstransfer aufgebaut. Auch dieser Blog und ihr Expert:innenforum zum Startchancen-Programm tragen zu einer flächendeckenden Schulentwicklung bei.
Über den Autor
Jakob Geweke ist wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Forschungsgruppe Recht und Steuerung im Kontext sozialer Ungleichheiten im Projekt „Expert:innenforum Startchancen“ und leitender Redakteur des Startchancen-Blogs. Seine Forschungsinteressen liegen in den Bereichen Vergleichende Politikwissenschaft, Public Policy und Public Administration mit den Schwerpunkten Politik und Recht und Bildungspolitik. Zuvor absolvierte er ein Masterstudium in Public Policy and Administration an der London School of Economics and Political Science.

Obwohl Sie mit der Bundestagswahl im Februar aus dem Parlament ausscheiden, richten Sie Ihren bildungspolitischen Blick nun einmal nach vorn. Im September vergangenen Jahres haben Sie gemeinsam mit Ihren Kolleg:innen der Grünen-Bundestagsfraktion einen Entwurf für ein „Zukunftsinvestitionsprogramm Bildung“ vorgelegt. Welche konkreten Maßnahmen braucht gute Bildung in Zukunft und was soll das kosten?
Es muss weiter an zukunftsfähiger Bildung gearbeitet werden. Deshalb haben wir uns in den vergangenen Monaten mit Forschenden sowie Stakeholdern aus der Bildungspraxis ausgetauscht und dieses Zukunftsinvestitionsprogramm erarbeitet. Es enthält drei Bausteine: Eine Infrastrukturoffensive, eine Fachkräfteoffensive für multiprofessionelle Teams und einen Pakt für Zukunftskompetenzen. Damit adressieren wir den milliardenschweren Sanierungsstau an den Schulen, den zunehmenden Lehrkräftemangel und machen unser Schüler:innen mit Future Skills fit für die Herausforderungen der Zukunft. Die Digitalisierung und neue Technologien wie Künstliche Intelligenz stellen ganz andere Anforderungen an unsere Schülerschaft.
Auch die Klimakrise erfordert neue Kompetenzen, weshalb wir Bildung für nachhaltige Entwicklung weiter ausbauen müssen. Unser Vorschlag lautet, ab 2026 jährlich zehn Milliarden allein in die Sanierung der Schulen zu investieren. In Kombination mit dem Startchancen-Programm und dem Digitalpakt ist das eine wirkungsvolle Herangehensweise, um die Bildungskrise nicht nur hinter uns zu lassen, sondern das Bildungssystem nachhaltig und gerecht zu modernisieren, zukunftsfähig und wieder wettbewerbsfähig zu machen.
In Ihrem „Zukunftsinvestitionsprogramm Bildung“ formulieren Sie und Ihre Fraktionskolleg:innen unter anderem das Desiderat „eines kooperativen Bildungsföderalismus“ von Bund und Ländern. Was läuft aktuell schief in der Bildungssteuerung und was muss sich verändern, damit Ihr Wunsch in Erfüllung geht?
Ohne eine Bildungswende werden wir nicht zu einer Wirtschaftswende kommen. Gut ausgebildete Fachkräfte sind entscheidend für die Innovationskraft hierzulande und zukünftigen Wohlstand. Damit sich der Fachkräftemangel nicht weiter verschärft, benötigt Bildung höchste Priorität und eine gesamtstaatliche Kraftanstrengung. Wir wollen das Kooperationsverbot abschaffen und auch über neue Gemeinschaftsaufgaben im Grundgesetz sprechen, um die Herausforderungen im Bildungssystem anzugehen. Bund und Länder sollten gemeinsam mit den Kommunen sowie der Zivilgesellschaft und Bildungsforschung dafür sorgen, dass unser Bildungssystem leistungsfähig ist, funktioniert und alle Potenziale hebt. Mehr Kooperation wagen täte unserem Bildungssystem und damit den Kindern und Jugendlichen gut.
Für die Verteilung von Bundesgeldern an Länder und Kommunen schlagen Sie im „Zukunftsinvestitionsprogramm“ eine grundsätzliche Abkehr vom Königsteiner Schlüssel hin zu einem „Bedarfsschlüssel“ vor, durch den beispielsweise der Sanierungsstau bei öffentlichen Schulgebäuden oder die Bedarfe bei der Schulsozialarbeit als datengestützte Indikatoren für die Verteilung von Fördermitteln herangezogen werden sollen. Notwendige Bedingung für eine solche Maßnahme ist die Verfügbarkeit von Daten. Wie wollen sie die Länder dazu bringen, diese ausreichend zu sammeln und der Wissenschaft für Ihr Vorhaben zur Verfügung zu stellen?
Gerechtere Alternativen zum Königsteiner Schlüssel sind möglich! -Kai Gehring
Die finanziellen Mittel nach den tatsächlichen Bedarfen zu verausgaben ist wirkungsvoller und gerechter. Nur durch gezielte Förderung lassen sich gleiche Bildungschancen verwirklichen. Neben den von Ihnen genannten Indikatoren können wir uns auch die Wirtschaftskraft der einzelnen Länder vor Finanzausgleich oder die Anzahl der Schülerinnen und Schüler vorstellen. Das Startchancen-Programm zeigt, dass Bundesmittel Anreize setzen: Für die Schulauswahl haben viele Länder, wie beispielsweise Bayern, erstmals einen Schulsozialindex erarbeitet und die notwendigen Daten herangezogen. In Nordrhein-Westfalen wurde der bestehende Schulsozialindex aktualisiert und für die Auswahl der Startchancen-Schulen angewendet. Da ist eine wichtige Grundlage geschaffen worden, auf der wir aufbauen können. Außerdem zeigt es: Gerechtere Alternativen zum Königsteiner Schlüssel sind möglich!
Wenn man über die Zukunft der Bildung nachdenkt, stellt sich für die Politik neben der Finanzierung und Steuerung aktuell vor allem eine Frage: Wie können die fundamentalen Grundwerte unserer Demokratie gegen extremistische und autoritäre Angriffe verteidigt werden? Welche Rolle spielen dabei die Schulen?
Eine starke Demokratie braucht starke Demokrat:innen. Schulen müssen flächendeckend Lernorte für Demokratie sein. Die Polykrise und Komplexität der Gegenwart erfordern bei Jugendlichen mehr Resilienz, eine gezieltere politische Bildung und ein besseres Politikverständnis und Geschichtsbewusstsein, um immun zu sein gegen autoritäre, rechtsradikale und extremistische Parolen. Die Ständige Wissenschaftliche Kommission der KMK hat unserem Bildungssystem im vergangenen Jahr erhebliche Lücken im Geschichts- und Politikunterricht attestiert. Gute Demokratiebildung gleicht einem Glücksspiel, sie ist viel zu stark vom Bundesland und der Schulform abhängig.
Das muss sich ändern und deswegen benötigt die Demokratiebildung bundesweit und an allen Schulformen ein Update. Unsere Verfassungswerte müssen genauso vermittelt werden wie die vielfältigen Möglichkeiten, sich politisch und zivilgesellschaftlich in unserer Demokratie einzubringen. Schulen sollten junge Menschen zu mündigen, engagierten Bürgern erziehen, die unsere Demokratie aktiv mitgestalten können.
Zum Schluss ein kleines Gedankenexperiment. Nehmen wir an, Sie hätten drei Wünsche frei: Wie würde das deutsche Bildungssystem für Sie in 20 Jahren idealerweise aussehen?
An modernen, gut ausgestatteten klimaneutralen Schulen würden alle Schüler:innen unabhängig von ihrer sozialen Herkunft und anhand ihrer Talente bestmöglich gefördert und unterrichtet. Dazu stehen ihnen an jeder Schule gut ausgebildete, multiprofessionelle Teams aus Lehrkräften, Schulsozialarbeiter:innen mit Schulpsycholog:innen und IT-Fachkräften zur Verfügung, die gemeinsam mit außerschulischen Partnern das Wohl der Schülerschaft im Blick haben. Digitale Konzepte bereichern den Unterricht sinnvoll, um den Gestalter:innen von morgen die Basiskompetenzen und Future Skills des 21. Jahrhunderts an die Hand zu geben. Schulen sollten Treibhäuser und Kreativschmieden der Zukunft werden, in denen die Lust auf lebenslanges Lernen und Neugierde auf Neues geweckt werden.